Für Andere da sein

Portraits aus der Gemeinschaft

Brüder unserer Gemeinschaft berichten aus ihrem Leben und von ihren Aufgaben.

Br. Christoph Gerenkamp

Auf dem Weg zu den Menschen

Ich bin Br. Christoph Gerenkamp (57 Jahre). Nach einer sehr aktiven Zeit als Jugendlicher in meiner Pfarrgemeinde in Lüdinghausen bin ich 1990 bei den Canisianern eingetreten. Im Anschluss an die erste Profess habe ich meine Erzieherausbildung abgeschlossen. Nach zwei Stationen in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung habe ich nun eine Aufgabe im Canisiushaus gefunden und bin für die Gäste verantwortlich.

Engagiert im Team der Seelsorgenden für Wohnungslose mache ich mich auf den Weg zu den Orten in Münster, wo Menschen in Wohnungsnot anzutreffen sind, besuche sie in Krankenhäusern oder Wohneinrichtungen für sie. Auch regelmäßige Wortgottesdienste, Trauerbegleitung, Beerdigungen und gemeinsame Wallfahrten gehören zu diesem Engagement. Einen guten Zugang zu den Menschen verschafft mir meine Gitarre, die ich oft dabei habe, um mit den Menschen zu singen.

Br. Christoph von Netzer

Seelsorge für kranke Menschen

Die Krankenhauslandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich gewandelt. Grund ist sicher der stärkere Einzug der Ökonomisierung in das Gesundheitswesen. Die Zeit des Arztes und der Pflegenden zu den Patienten ist dadurch knapp geworden. Damit die Menschlichkeit in den Kliniken nicht verloren geht, wollen Klinikseelsorger*innen bei der Krankheitsbewältigung helfen. Bruder Christoph widmet sich dieser Aufgabe in einem großen Hildesheimer Krankenhaus.

Br. Reinhard Niemerg

Unsere Freunde, Menschen von der Straße

Mein Name ist Bruder Reinhard Niemerg (45). Nach einer kaufmännischen Ausbildung und mehreren Jahren im Beruf habe ich mich 2017 dazu entscheiden, Beruf und eigene Wohnung aufzugeben, nach Münster zu ziehen und in die Brüdergemeinschaft der Canisianer einzutreten. In meiner Ausbildungszeit im Orden bin ich durch unterschiedliche Aufgaben mit verschiedenen Menschen in Berührung gekommen. Dabei habe ich gespürt, wie wertvoll und bereichernd diese verschiedenen Menschen für mich sind. Mein Engagement in der Kapelle in einem Seniorenheim in Münster, die Sorge um die Gottesdienste dort und der Kontakt zu den alten Menschen haben mich dazu gebracht, nach der ersten Profess 2019 eine Ausbildung in der Altenpflege zu machen.

Im Anschluss daran wechselte ich nach Recklinghausen ins „Gasthaus“, einer Kommunität mit anderen Ordensleuten. Das Gasthaus in der Innenstadt von Recklinghausen steht für Citypastoral und ist eine Anlaufstelle für Menschen in Not. Hier ist mein Arbeitsschwerpunkt die Arbeit mit Wohnungslosen, die wertschätzend „Freunde von der Straße“ genannt werden. Die gute Sorge für Leib und Seele ist mir ein Anliegen. Das Meistern von Krisensituationen gehört zum Alltag.

Auch ein Second-Hand-Shop gehört zum Projekt. Sozialverantwortung und Nachhaltigkeit werden großgeschrieben! Im Gasthaus und im Second-Hand-Shop ginge so Vieles nicht ohne die vielen Ehrenamtlichen. Auch sie brauchen Begleitung. Durch meinen Dienst an und mit den Menschen erlebe ich, dass ich der Botschaft Jesu ganz nahe sein kann.

Br. Gustav Bücker

Aufgaben im Archiv des Bistums Hildesheim und der Brüdergemeinschaft

Ich lebe und wirke seit 1975 in der Brüdergemeinschaft. Nach Noviziat und Studium (Theologie, Sozialwissenschaften) habe ich Aufgaben in der Erwachsenenbildung und Altenseelsorge übernommen. Lange Zeit habe im Gasthaus in Recklinghausen gelebt und mich neben meiner beruflichen Tätigkeit auch in den Initiativen engagiert, die mit dieser Anlaufstelle für Menschen in Not verbunden sind.

Seit 2015 lebe ich im Brüderkonvent in Hildesheim und arbeite dort im Archiv des Bistums. Auch das Archivar der Brüdergemeinschaft ist meiner Sorge anvertraut. In meiner Freizeit engagiere ich mich u.a. ehrenamtlich im Diözesanrat des Bistums Hildesheim.

Br. Thomas Wierling

Noviziatsleiter und Begleiter von Menschen mit Behinderung

Mein Name ist Bruder Thomas Wierling (56 Jahre). Nach meiner Ausbildung zum Koch und dem Zivildienst bin ich 1991 in die Brüdergemeinschaft der Canisianer eingetreten.

Im Anschluss an das Noviziat habe ich eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger gemacht, und habe in verschiedenen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und Menschen, die in Not geraten sind, gearbeitet.

2014 habe ich die Aufgabe des Noviziatsleiters für die Brüdergemeinschaft übernommen und bin Ansprechpartner für die Männer, die sich für das Leben in der Brüdergemeinschaft interessieren. Meine Aufgabe ist es, gemeinsam mit dem Interessenten die eigene Berufung zu prüfen, zu reflektieren und ihn zu begleiten, damit er seinen Platz in der Gemeinschaft finden kann.

Ein weiteres Aufgabenfeld ist mein Engagement im Brüderrat. Dieser Rat steht dem Leiter der Brüdergemeinschaft als Leitungsteam an der Seite.

Neben diesen Aufgaben arbeite ich mit einer halben Stelle als Heilerziehungspfleger in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung. Dort sehe ich meine Aufgabe darin, den Bewohnern eine Heimat zu geben, zu begleiten in alltäglichen Dingen und sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.

Br. Konrad Schneermann

Br. Konrad Schneermann brennt für die Seelsorge

Video-Portrait aus der Themenwoche "Junge Menschen in alten Orden" (3) - Canisianer vom 6. Oktober 2022 von Kirche+Leben.