Weinstock und Reben - Gedanken zur Herbstzeit

Jesus ruft aus:
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“

Dieses Wort erinnert mich an die Herbstzeit.
Es ist die Zeit Dank zu sagen.
Dank für die Ernte, für all das, wovon wir zum Leben brauchen.
Auch unser menschliches Leben ist eine Zeit des Wachstums, der Reife und mit einer Hoffnung im Herzen erntereif.
Diese Erfahrung gründet auch in einem Wort von Jesus.

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.
Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts
tun.“


Das ist das Versprechen, das Jesus gibt.

Mit diesem Bild spricht Jesus ein Geheimnis an, nämlich was Leben letztlich ausmacht.
Spätestens in der Mitte des Lebens ist zu fragen:
War es das im Leben,- Arbeit, Geldverdienen, Urlaubmachen etc.?
Hat mein Bemühen im Alltag einen tiefen, bleibenden Wert?
Im Glauben weiß ich:
Wir Menschen sind auf Ewigkeit programmiert, auf Gott hin geschaffen.
Wir leben aus der Verwurzelung mit dem, der uns gewollt, geliebt und geschaffen hat.
Wir leben und überleben nur mit und durch ihn und bei ihm, Jesus.
Deshalb bringt Jesus auf den Punkt, was Leben, verbunden mit ihm, ausmacht.
Dazu verwendet er ein Bild aus der Natur.

Im Herbst reift der Wein.
Gott ist der Weingärtner.
Er hat den Weingarten angelegt, pflegt und beschützt ihn.
Jesus ist der Weinstock, dauerhaft und ertragreich.
Und wir sind die Reben.

Der Weingärtner hat einen guten Wein gepflanzt, und er wartet auf die Früchte.
Und so wie auch heute noch Gärtner zur Schere greifen müssen, um befallene, schlechte Reben zu entfernen, so wird Gott Reben entfernen müssen, die keine Frucht bringen.
Das klingt auf den ersten Blick ziemlich bedrohlich.
Läuft Gott mit dem großen Messer rum, um mich abzuschneiden und auf den Komposthaufen zu werfen, wenn ich keine Frucht bringe?
Muss ich mich zwanghaft anstrengen, gute Frucht zu bringen, um nur ja nicht Gottes Gartenschere zum Opfer zu fallen?
Um was für Früchte geht es denn überhaupt?
Was sind gute, was schlechte Früchte?

Im Galaterbrief gibt der Apostel Paulus eine klare Antwort darauf, was gute und schlechte Früchte sind.
Er schreibt dazu: „Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, als da sind:
Ehebruch, Hurerei,…… Feindschaft, Hader, Neid, Hass, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen, von welchen ich euch zuvor gesagt, dass, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.

Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld,
Freundlichkeit, Güte, Glaube, Sanftmut, Keuschheit“ (Galater 5, 19-22).


Das sind die guten Früchte, die der Weingärtner hegt und pflegt, an denen er sich freut und die uns als Reben gleichsam vom Weinstock Christus her geschenkt sind.


Die Natur zeigt es uns:
Wenn nur ein Teil des Weinstocks Wurzel, Stamm oder Rebzweig sich dem anderen verschließt, verdorrt das ganze.

So ist es auch im Leben des Menschen.
Was bedeutet entwurzelt zu sein?

Entwurzelte Menschen sind verletzte Menschen;
Menschen, deren Vertrauen vielleicht missbraucht worden ist.
Und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass entwurzelte Menschen ihren Halt in verantwortungsvollen Beziehungen, verlieren.
Sie verdorren gleichsam, trocknen seelisch aus.

Jesus bietet sich als Quelle des Lebens als der wahre Weinstock an:
„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.“

Dieser Lebens erhaltene Kraftstrom, der von Jesus ausgeht, ist die Liebe.
Was meint nun Liebe?

  • Liebe ist die Kraft, die das wieder zusammen bringen kann, was in unserer Welt auseinander fällt.
  • Liebe ist die Kraft, die verbinden kann, was in der Existenz zerfällt.
  • Liebe ist die Kraft, die Getrenntes eint,                                                          
  • die Verschiedenes zusammen bringt, ohne aber - und das ist das Besondere -, ohne aber die Unterschiede aufzulösen.


Jesus sagt:
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.
Verbunden mit mir in der Liebe, die ja ausgegossen ist in euren Herzen, werde ihr zur Lebensquelle für Viele.




Gottesdienste im Canisiushaus

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