Auf ein Wort zur Zeit

In dieser klugen Zeit,
Herr, lass uns nicht verdummen:                                      
Vor leerem Menschenwort
lass dein Wort nicht verstummen.

In unserer kalten Zeit,                                                               
lass unsre Herzen brennen:
Lass in der Liebe steh‘n,
die deinen Namen nennen.

In dieser müden Zeit,
gib Kraft zu neuem Werke:
Wo unser Herz verzagt,
sei du, Herr, unsre Stärke.  Lindolfo Weingärtner

Der Winter ist nahe.
Erinnerungen an dunkle Tage brechen auf.
Trübe Ahnungen lasten auf mir.
Dunkle Stunden, wer kennt sie nicht?
Es bleiben Fragen, viele Fragen.

In dieser klugen Zeit der Parolen und Weisheitssprüche,
wortmächtig und leer.
Was hilft es?
In Leiden und Schmerzen und falschen Tröstungen
bleibt mir die Liebe.

Mahatma Gandhi betet:
Führe mich, oh Licht,
durch die Dunkelheit, die mich umgibt!
Führe mich, auch wenn ich nicht sehe!
Führe mich durch Leid zum Glück auf Zukunft hin.

Kalt ist es geworden in dieser Zeit menschlichen Miteinanders.
Einsam frieren Menschen vor sich hin,
zu Hause, auf der Straße, sehnsuchtsvoll,
sehnsuchtsvoll nach Herzenswärme und wärmendem Durchblick.

Mahatma Gandhi betet:
Führe mich, oh Licht,
durch die Dunkelheit, die mich umgibt!
Führe mich, auch wenn ich nicht sehe!
Führe mich durch Leid zum Glück auf Zukunft hin.

Müdigkeit macht sich breit unter uns,
die wir noch zu leben haben.
Das Herz braucht Kraft, seine Liebe zu entfalten,
zum Neuerwachen.

Kraft erwacht aus dem Brot der liebenden Zuwendung.
Brot, der Hoffnung im Wort,
der das Wort ist, Jesus,
das Wort des ewigen Lebens.

Wärme, Quellgrund der Liebe, bergendes Sein in kalter Zeit.
Geschwundenes müde Sein, neuerwachtes Leben,
den Tag zu feiern.
In dieser klugen Zeit sei du, Herr, unsere Stärke. Amen!