Pfingsten - Der Atem Gottes

Er hauchte sie an und sprach: „Empfangt den heiligen Geist“
(Joh 20.22)

Pfingsten:
Der heilige Geist kommt über die Jünger durch Jesus. Die durch die schrecklichen Ereignisse von Jesus Leiden atemlos gewordenen Jünger, atmen plötzlich auf und durch. Sie können nicht mehr schweigen von dem, was sie gesehen und gehört haben: Jesus Christus ist auferstanden, er lebt.

Atem
bedeutet Spannung und Entspannung. Wenn ich erschrecke, atme ich schnell und heftig ein; wenn mir ein Stein vom Herzen fällt, atme ich erleichtert tief aus. Bewusstes, langes Ausatmen hilft, sich zu entspannen. 
In Gegenwart boshafter Menschen fällt es mir schwer zu atmen, sie nehmen mir die Luft weg, liebevolle Menschen dagegen lassen mich aufatmen.
Das Geheimnis des Atems ist das Geheimnis des Lebens, ein Zueinander von Spannung und Entspannung, geben und nehmen. Atmen bedeutet Beziehung, Atmen bedeutet Leben. 
Seit dem Pfingstereignis in Jerusalem zeigt sich mir: Gottes Geist in mir ist geschenkter Atem Gottes. Gott atmet in mir. 

Pfingsten
ist das Geburtsfest der Kirche, der Gemeinschaft aller, die in der Spur den Auferstandenen Christus leben. Wir feiern gleichsam das große Aufatmen, das am Beginn der Kirche steht. Das geht bis heute so.
In einem Lied heißt es:
“ Der Geist des Herrn durch weht die Welt gewaltig und unbändig; und wo sein Feueratem fällt wird Gottes Reich lebendig“.
Vielfach macht sich heute unter uns Christen Atemlosigkeit breit. Ruhelosigkeit und Stress im Alltag, Karriere-Denken und Ellbogen-Mentalität kennzeichnen vielfach unser Leben. Entgeistert, oft ängstlich, schauen viele in die Zukunft.

- So träume ich von einer Kirche, von einer Gemeinde, die mit einer Zunge Gottes Liebe zur Sprache bringt. Ich möchte, dass Menschen in unseren Gottesdiensten spüren: Hier darf ich tief Luft holen, hier darf ich sagen, was mich bewegt. 
- Ich träume von einer Gemeinde, in der ich meine Schwächen nicht verstecken muss, sondern zeigen darf, wie ich wirklich bin. 
- Ich träume von einer Kirche in der nicht soviel geredet, sondern mehr gelebt wird,  in der nicht soviel vorgeschrieben, sondern zu eigenen Entscheidungen ermutigt wird, 
- Ich träume von einer Kirche, in der Menschen erfahren können: Es ist schön und es tut gut, Christin oder Christ zu sein, kurzum,  von einer Kirche, in der man aufatmen, durch atmen kann. 

Pfingsten -
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Atmen Sie!!

Diakon

Bruder Gereon
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