Auf ein Wort: Marias "Ja" im Monat Oktober

Im Monat Oktober sind wir Christinnen und Christen eingeladen, den so genannten Rosenkranz zu beten. Er ist eine Betrachtung des Lebens Jesu Christi mit Maria seiner Mutter.  Als Hilfsmittel gilt eine Perlenschnur. Diese dient lediglich dazu, Gebetsgedanken zu ordnen. Die Betrachtung eines Schriftwortes wird durch Gebete umrahmt und vertieft. Maria führt uns zu Jesus, ihrem Sohn

Gott, der die Liebe ist, erwählte sich Maria, um Menschennatur anzunehmen. Es ist verständlich, dass Maria die Botschaft des Engels mit Erschrecken wahrnimmt:

"Gegrüßt seist du Maria, du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Gesegnet bist du unter Frauen, da Gottes Liebe in dir ein Gesicht bekommt."
(die Botschaft des Engels mit anderen Worten)

Und der Engel sagt weiter, wie es geht:
„Heiliger Geist wird über dich kommen 
und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten 
und das Heilige, das du zur Welt bringen wirst, 
wird Sohn des Allerhöchsten heißen.“

Maria sagt „Ja“ zum dem, was der Engel ankündigt. So wurde sie zum Werkzeug Gottes. 

Mit Vernunft, so scheint es, ist dem Gesagten nicht beizukommen. Es ist als der Glaube  lat. Credo, von cor dare – die Hingabe des Herzens. Er lässt sie begreifen, was es mit diesem Geheimnis auf sich hat.

Auch heute entscheiden sich Menschen, mit ihrem „Ja“ ganz offen zu werden für Gott, wenn sie um des Himmelreiches willen auf Wohlstand, Reichtum und Macht verzichten. Dadurch öffnen sie sich, damit die Liebe durch sie Menschennatur annehmen kann.

Was aber, so ist zu fragen, was heißt:
„Die Kraft des heiligen Geistes wird dich überschatten und du wirst einen Sohn bekommen und du sollst ihn Jesus, das heißt Gott rettet, nennen.“?

Es heißt dieses:
Die Kraft des heiligen Geistes kam mit Jesus in die Welt. 
Es ist die Kraft der Güte und Menschenfreundlichkeit, die Menschengestalt annahm. 
Es ist die Kraft des Friedens und der Versöhnung, die Menschengestalt annahm. 
Es ist die Kraft der Liebe, die ein Gesicht bekam. 

Unser heutiges Leben ist - das wissen wir - zutiefst erlösungsbedürftig. 
Der Glaube an die Machbarkeit aller Dinge und die Lösbarkeit aller Fragen  
lässt ein Ja, es geschehe“ nicht zu. 
Der Glaube an Konsum und Geld, an unbeschränkte Macht und Herrschaftsgebaren 
lässt ein Ja, es geschehe“ nicht zu. 

Die Kraft des Heiligen Geistes ist auch uns geschenkt. Es ist die Liebe Gottes, die durch uns zur Welt gebracht werden will und so durch uns Hand und Fuß bekommen soll. Im Monat Oktober werden wir daran erinnert.

Setzen wir also in die Tat um, was Maria den Umstehenden bei der Hochzeit zu Kana sagte:
„Tut was er euch sagt!“.

Und Jesus ruft aus:
„Wer mich liebt, den wird mein Vater lieben und wir werden kommen und Wohnung bei ihm haben.“.

Diakon

Bruder Gereon
Telefon: 02564 914-110
gereonhenkhues@t-online.de

Logo Bistum Münster